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TOXOPLASMA

toxoplasma

Eine Koproduktion von lunatiks produktion, HAU Berlin und LOFFT Leipzig in Zusammenarbeit mit DIE SCHWIMMERINNEN Wien

Im Jahr 1994 bricht in der tschechischen Kleinstadt K. eine Toxoplasmose-Epidemie aus. Die körperlichen Symptome sind relativ harmlos und ähneln einer leichten Grippe. Doch etwas anderes irritiert die Einwohner: Ihre infizierten Mitbürger beginnen sich seltsam zu verhalten.

Schon vorher wusste man, dass der Parasit Toxoplasma das Gehirn von Ratten manipulieren kann, so daß diese ihre natürliche Angst vor Katzen verlieren. Die infizierte Ratte wirft sich einer Katze willig zum Fraß vor. Für den Erreger hat dies den Vorteil, daß er so in seinen Endwirt gelangt und sich dann in ihm vermehren kann. Ein raffinierter Trick.

Bei Untersuchungen machen Parasitologen der Karls-Universität Prag aber auch bei Menschen erstaunliche Beobachtungen: Der Parasit Toxoplasma verändert offenbar die Persönlichkeit der infizierten Personen. Eine Ansteckung führt zur Enthemmung und bewirkt den Verlust von Schamgefühl und moralischen Bedenken. Die betroffenen Personen zeigen keine Angst vor Strafen oder Blamagen. Sie verhalten sich ausgesprochen risikofreudig, spontan und geschwätzig. Im sozialen Umgang sind sie distanzlos, ungewöhnlich offenherzig und lassen ihren Stimmungen in eruptiven Gefühlsausbrüchen freien Lauf.

Die Inszenierung rekonstruiert auf Grund von Originalmaterial den Vorfall in der tschechischen Kleinstadt K.. Anhand des authentischen Falls stellt das Projekt die Frage, was geschieht, wenn die üblichen Regeln des Miteinanders nicht mehr gelten und welche Konsequenzen dies für das Zusammenleben hat.

Text/Regie: Tobias Rausch
Ausstattung: Jelka Plate
Sound/Musik: Gregor Ellwart
Dramaturgie: Johannes Kirsten, Heiner Remmert, Christine Rollar
Es spielen: Tjadke Biallowons, Björn-Ole Blunck, Thomas Dehler, Franziska Kleinert,
Katrin Schurich

Premiere: 28. Januar 2009, im 3raum-anatomietheater

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, das Kulturamt der Stadt Leipzig, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Kulturamt der Stadt Wien.
Mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts Prag.

lunatiks produktion
Das Berliner Theater- und Performancekollektiv entwickelt seit 2001 Projekte, die auf authentischen Geschichten und historischer Recherche beruhen. So rekonstruierte das Stück "Westflug" (2006) auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof eine reale Flugzeugentführung von Ost- nach West-Berlin aus dem Jahr 1978. Mit der Forschungsperformance "highQ – Gehirne in Hochgeschwindigkeit" (2008) gewann lunatiks produktion den Stückewettbewerb "Eine Jugend in Deutschland" von Maxim Gorki Theater und schauspielfrankfurt.

Zuletzt erforschte die Inszenierung "SCHICHT C – Eine Stadt und die Energie" am Theater Vorpommern die Geschichte der Schneekatastrophe 1979 im Kernkraftwerk Greifswald-Lubmin, gefördert im Fonds Heimspiel der Kulturstiftung des Bundes. Für die Trilogie zum Themenkomplex "Verbrechen & Gesellschaft" wurde lunatiks produktion mit dem Bremer Autoren-und Produzentenpreis 2007 ausgezeichnet.

www.lunatiks.de